Maskenpflicht im Unterricht

Wie sich der Stoff vor dem Mund auf die Schule auswirkt

Die Sommerferien sind vorbei, doch Corona noch lange nicht. Trotzdem findet der Unterricht im Schulhaus BBZW wieder statt. Mit Maskenpflicht und Abstandsregeln soll eine Ausbreitung des Virus verhindert werden. Wie sich diese Auflagen auf das Befinden der Schüler*innen in Sursee auswirkt, haben wir recherchiert und unsere Mitschüler*innen, uns selbst und sogar die Lehrpersonen befragt. Dies ist eine Zusammenstellung der Meinungen, Impressionen und Kommentare der Beteiligten:

Die wohl deutlichste Veränderung zum herkömmlichen Unterricht bildet die Maskenpflicht. Dies bestätigen Schüler wie auch Lehrer. Letztere gaben an, sich mit Masken die neuen Gesichter der Lernenden im ersten Lernjahr nicht ordentlich einprägen zu können. Auch die Mimik der Zuhörenden wäre nun nicht mehr zu deuten. Ratlosigkeit und Aufmerksamkeit sehen nun gleich aus. Obwohl die Lehrer durch eine Plexiglassschiebe am Lehrerpult geschützt sind und so auf Masken verzichten dürfen, sei es wichtig, dass sie ihrer Vorbildsfunktion gerecht werden, so die Meinung unseres Geschichtslehrers Bruno Soliva.

Die Notwendigkeit einer Maskenpflicht verstehen zwar alle, doch bringt sie verschiedene Unannehmlichkeiten mit sich. Es wurden Motivationslosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und genereller Unmut der Schule gegenüber genannt. Doch auch Lehrer haben zu kämpfen. Es wäre «alles komplizierter», so Herr Soliva. Eine Mitschülerin gab an, die Masken wären nötig, doch wird der Gebrauch besonders auf dem Pausenhof grob vernachlässigt. Dem versucht die Schule mit «Masken- & Abstands-Patrouille», teilweise vom Schulrektor Stefan Fleischlin höchstpersönlich, entgegenzuwirken. Der Erfolg bleibt jedoch überschaubar. Im Gebäude hingegen sieht es besser aus. Die Maskenpflicht werde in den Gängen und Klassenzimmern «besser als im ÖV umgesetzt», so die Meinung mehrerer Befragten.

Während der Pandemie wurden Schüler*innen am BBZW-Sursee auch vollumfänglich online unterrichtet. – ohne Maske. Das Homeschooling bewährte sich gemäss Aussagen von Schülern und Schülerinnen und Lehrpersonen nicht. Zu hoch sei die Unkonzentriertheit zu Hause vor dem Bildschirm. Deswegen stellten wir die Frage, ob der Schulbetrieb zum richtigen Zeitpunkt wieder aufgenommen wurde. Dabei richteten wir uns nach der Balance zwischen der Gefährdung der Schüler, sich anzustecken und nach dem nötigen Präsenzunterricht, um die Stofflücke möglichst klein zu halten. Die Meinungen waren eindeutig, der Halbklassenunterricht war ein Fehlschlag. Beim Halbklassenunterricht befindet sich die Hälfte der Klasse zu Hause vor dem Bildschirm, während der Rest vor Ort in Sursee sitzt. Lehrerpersonen wie auch Schüler betonten die Mühseligkeit dieser Unterrichtsform. Halbklassenunterricht wurde kurz vor den Sommerferien eingeführt. Man wollte die Durchführung von Prüfungen unter Aufsicht von Lehrern ermöglichen. Dass die Prüfungen dann aber nicht richtig zählten, verhinderte eine begrüssende Haltung zum Halbklassenunterrichts.

Nach Abwägung zwischen Online- und Präsenzunterricht ergibt sich trotz mühsamer Maskenpflicht eine Erstrangigkeit des Unterrichts in Sursee. Ob die Pflicht der Maske mit der Zeit vernachlässigt wird, oder ob sich alle daran gewöhnen, wird sich mit der Zeit zeigen. Eine zeitnahe Verabschiedung ist jedoch nicht vorgesehen.

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