Wie Janine und Mattia in den letzten vier Jahren ihre Spuren in der Opacc hinterliessen
Was sind eure Erinnerungen an den Lehrstart?
Beide: Unseren ersten Arbeitstag, mittlerweile fast 4 Jahre her, verbrachten wir auf der Krienseregg. Zusammen mit Moni, Marco, Christian und Valeria wurden wir während einer Wanderung in die Berufswelt und die Opacc eingeführt. Besonders erinnern wir uns an das Grillieren am Mittag und Christians Fähigkeit, mit den lokalen Schweinen zu kommunizieren. Über diesen Tag verfassten wir anschliessend gemeinsam unseren ersten Blogbeitrag.
Welche Abteilung hat euch am besten gefallen?
Beide: Grundsätzlich gefiel uns die Diversität zwischen den verschiedenen Themenbereichen sehr. Während der letzten vier Jahre konnten wir Einblicke in sechs Abteilungen erhalten und dadurch ein sehr breites Wissen aneignen. Während dieser Zeit haben sich unsere Interessen am meisten mit der Abteilung Marketing gedeckt. Trotzdem konnten wir auch in den anderen Teams viel lernen und hatten auch dort Spass.
Gab es einen Moment, in dem ihr besonders stolz auf euch wart?
Janine: Für mich gab es zwei sehr prägende Momente während der Lehrzeit –beide fanden im vierten Lehrjahr statt. Der erste war am 14. Mai, als ich meine IPA meinen beiden Experten präsentierte. Dabei wurde mir bewusst, wie viel ich in diese gesamte Arbeit eigentlich investiert hatte und dass ich darauf stolz sein kann. Der zweite Moment war, als wir gemeinsam als Klasse während der Abschlussreise erfuhren, dass wir alle die Berufsmatura bestanden haben.
Mattia: Ich habe im Rahmen eines Schulprojekts mit drei Schulkollegen einen eigenen Onlineshop für Poster erstellt. Vom Shop über die darin angebotenen Poster bis zum Social -Media-Auftritt haben wir alles selbständig umgesetzt. Es ist entsprechend auch ausserhalb der Schule viel Zeit und Herzblut in dieses Projekt geflossen.
Der Shop wurde nach knapp einem Jahr wegen des grossen Aufwands und der laufenden Kosten vom Netz genommen.
Ein ähnliches, stolzes Gefühl hatte ich nach der Abgabe der IDPA-Arbeit. Auch dort flossen viel Leidenschaft, Energie und Zeit in das Erarbeiten. Das Resultat der Zweierarbeit ist KUBUS, ein Konzept für eine neuartige Erholungsklinik für Burnout-Betroffene.
Was waren für euch die spannendsten Projekte?
Mattia: Für mich war das Erarbeiten des Designprojektes im E-Shop eines der spannendsten Projekte während der Lehre. Ich durfte dabei eine App gemäss dem Opacc-eigenen UX-Prozess entwickeln. Unter anderem war das Durchführen von User-Testings ein Teil davon, wo ein bestehender Prototyp von Testpersonen unter die Lupe genommen wurde. Das machte mir besonders Spass – doch auch der Restliche Prozess war sehr interessant.
Janine: Für mich war das Videoprojekt in der Berufsschule, das wir im 3. Lehrjahr machen durften, sehr cool. In Dreiergruppen erarbeiteten wir ein Werbevideo für das Restaurant meiner Mutter. Es machte Spass das alles zu planen und das Videomaterial zu schneiden. Am meisten gefiel mir jedoch das Aufnehmen der einzelnen Shots – vor allem, weil wir dort noch einmal richtig gute Ideen hatten und diese dann gleich umsetzen konnten.
Welche Tipps würdet ihr neuen Lernenden mit auf den Weg geben?
Beide: Zu scheitern ist nicht schlimm. Wichtig ist, dass man den Mut hat, sich unterstützen zu lassen. Besonders die Berufsmatura kann zum Teil sehr anspruchsvoll sein. Trotz diesem Druck aus Schule und Arbeit darf man seine Freizeit nicht vergessen oder längerfristig vernachlässigen. Gerade wenn es mit Schule und Arbeit mal etwas streng wird, ist es umso wichtiger, einen Ausgleich zu haben. Freizeit ist kein Nice-to-have, sondern absolut notwendig, um durchzuhalten und nicht den Spass zu verlieren.
Auch das Befassen mit den eigenen Interessen ist sehr wichtig. Man sollte sich immer wieder selbst fragen, was einem in der Ausbildung Spass macht. Mit dieser Erkenntnis kann man sich konkrete Pläne für die Zukunft schmieden.
Wie verlief euer Lehrabschluss?
Mattia: Als erstes BM-Fach schliesst man Französisch schon nach dem zweiten Lehrjahr mit dem DELF-Diplom ab. Im dritten folgen dann Englisch und Mathematik. Im letzten der vier Jahre stehen nur noch Abschlussprüfungen für Deutsch, Wirtschaft & Recht und Finanz- & Rechnungswesen an. Zusätzlich haben wir im 7. Semester eine Interdisziplinäre Projektarbeit verfasst.
Janine: Neben dem Abschluss der Berufsmatura erarbeiteten wir im vierten Lehrjahr beide die IPA. Dabei geht es darum, eine Arbeit, welche für den Lehrbetrieb einen Nutzen hat, innert 80 Stunden umzusetzen. Ich habe mich gemeinsam mit Ramon dazu entschieden, ein Handout für unseren internen Fotoworkshop zu gestalten, in dem alle Fotografie-Grundlagen enthalten sind.
Durch die lehrbegleitende Berufsmatura entfällt der Allgemeinbildungsunterricht und die damit verbundene Abschlussprüfung. Die Berufsschule ist also mit dem Abschluss der IPA und den Modulen, die jeweils am Ende jedes Semesters abgeschlossen werden, fertig.
Über 7600 Arbeitsstunden später schauen wir mit einem Schmunzeln auf unsere ersten Designversuche und Projekte zurück. Wir sind beide unglaublich stolz auf das, was wir in dieser Zeit erreicht haben. Nicht nur fachlich, sondern auch persönlich konnten wir uns in den letzten vier Jahren enorm weiterentwickeln. Wir wurden ein Stück weit bei der Opacc erwachsen. Ein herzliches Dankeschön deshalb an alle, die uns während dieser Zeit begleitet haben. Ein besonderer Dank geht an Ramon, der uns beide während der IPA unterstützt hat und an Marco Stuber, der uns in den ersten zwei Jahren als Berufsbildner beigestanden ist und uns die Lehrstelle angeboten hatte. Weiter auch Marco Reiter, unseren jetzigen Berufsbilder, der uns beim Lehrabschluss tatkräftig unterstützt hat. Wir sind jetzt gespannt auf die Zukunft und welche Herausforderungen noch auf uns warten. Wir werden die Opacc leider beide Ende Juli verlassen. Merci, Opacc, für diese unvergessliche Zeit der persönlichen und beruflichen Entwicklung!
2 Kommentare zu “Von Lernenden zur Legacy”
Toller Bericht! Danke für euren Einsatz für die Opacc. Wenn ich die Fotos anschaue, merke ich, wie erwachsen ihr in dieser Zeit geworden seid. 🙂
Grunz, Grunz… 😉